Handballerin Tina Bagus begeistert Kinder für Sport

Fußball, Handball, Leichtathletik – Tina Bagus macht ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Sport beim TV Flieden. Dabei geht es für die 19-Jährige allerdings um viel mehr als nur um die reine Bewegung: „Ich hätte niemals gedacht, dass ich so gut mit Kindern umgehen kann und es mir solchen Spaß macht, ihnen etwas Neues beizubringen. Durch das FSJ habe ich viel im Umgang mit Menschen gelernt“, erklärt sie.

„Sport war schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens. Durch das FSJ komme ich jetzt jeden Tag damit in Verbindung. Das ist toll“, hebt Bagus hervor. „Am meisten bereiten mir bei meiner Arbeit die Handball-Kurse Freude, schließlich bin ich selbst seit vielen Jahren beim TV Flieden aktiv“, so Bagus weiter. Außerdem hilft die 19-Jährige in der Turn-, der Leichtathletik- und der Krav-Maga-Abteilung des Vereins aus und betreut drei AGs an der Fliedetalschule in Flieden. „In den Ballsport-AGs geht es um die Basics. Die Grundschüler kommen zum ersten Mal mit Sportarten wie Fußball oder Handball in Kontakt und lernen Werfen, Fangen oder Prellen“, erklärt Bagus.

Den Kindern habe sie einerseits viele von ihren eigenen Erfahrungen im Sport – von Rückschlägen und Erfolgen – mitgeben können, andererseits habe sie auch selbst einiges aus den Unterrichtsstunden mitgenommen: „Besonders toll ist es immer dann, wenn ich die Grundschüler vor mir sehe und mir vorstelle, was aus den Kindern mal werden kann, wenn ich sehe, wie viel Potenzial in ihnen steckt“, hebt Bagus hervor. Sie schätze es, durch das FSJ in den Kindern die Begeisterung für den Sport zu wecken und sie dadurch auch in die Vereine zu locken. Doch die Arbeit mit Kindern sei für die 19-Jährige nicht immer einfach: „Einige Kinder sind enorm anstrengend“, gibt sie zu bedenken und erklärt: „Als Trainer hat man aber eine besondere Aufgabe ihnen gegenüber und kann solche Kinder nicht einfach aus dem Unterricht werfen. Stattdessen muss man seinen eigenen Weg finden.“ Schließlich sei es wichtig, den Kindern als Autoritätsperson zu begegnen und auch den nötigen Respekt zu bewahren.

Grundlagen für den Umgang mit Kindern lernt Bagus neben der Praxis auch theoretisch in den Seminaren. Insgesamt sechs der einwöchigen Kurse sind Teil des FSJs: „An zwei Seminaren habe ich bereits teilgenommen, vier Stück finden noch statt“, erklärt Bagus: „Dabei lernt man immer richtig coole Leute kennen.“ Die Arbeitszeiten außerhalb der Seminare sind im so genannten Wochenplan geregelt: „Am Anfang war das schwer, weil ich ein sehr ordentlicher Mensch bin und die Arbeitszeiten im Wochenplan sich doch sehr von einem durchstrukturierten Stundenplan wie zum Beispiel in der Schule unterscheiden“, erzählt Bagus. Mittlerweile habe sich die 19-Jährige jedoch an die unregelmäßigen Arbeitszeiten gewöhnt. Insgesamt 32 Stunden Einsatzbereitschaft muss sie wöchentlich leisten, dazu kommen zehn Stunden Vorbereitung, Presse- und Projektarbeit.

Ein großer Teil ihrer Arbeit erstreckt sich auf die Zeit zwischen 15 und 20 Uhr, lediglich die AGs in der Grundschule finden mittags statt: „Für mich ist es aber kein Problem, nachmittags zu arbeiten“, betont die 19-Jährige: „Schließlich wohne ich direkt in Flieden und kann mich auch noch abends nach der Arbeit mit meinen Freunden treffen.“ Bei denen kommt das FSJ richtig gut an. Während sie bei ihren Eltern mit der Entscheidung für ein FSJ zunächst auf Unverständnis gestoßen sei, habe das bei ihren Freunden sofort für Begeisterung gesorgt: „Ich habe viele Freunde, die gemeinsam mit mir Handball spielen und es total cool finden, dass ich nun genau über den Verein Bescheid weiß und verschiedene Events mitorganisieren kann“, erzählt Bagus und macht klar: „Mir geht es bei dem FSJ vor allem um den Verein.“ Ihr FSJ irgendwo anders zu absolvieren, habe sie sich deshalb nicht vorstellen können.